Anwendungen zu Fraktalen |
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Fraktale BildkompressionDie fraktale Bildkompression ist ein Verfahren zur Kompression von Digitalbildern, bei dem die Selbstähnlichkeit in den Bildern benutzt wird. Entstehung der fraktalen BildkompressionBei der SIGGRAPH-Tagung 1985 in Kalifornien erregte Michael Barnsley großes Aufsehen. Es war ihm und seinem Team gelungen, mit Hilfe von vier einfachen affinen Abbildungen ein realistisches Bild von einem Farnblatt zu erzeugen. Barnsley sagte zu seiner Entdeckung: »Das Bild war verblüffend, es stimmte in allen Einzelheiten mit dem Original überein. Kein Biologe hätte Schwierigkeiten, den Farn zu bestimmen.« Auf IFS basierende SoftwareGenuine Fractals Print Pro von »onOne Software« stellt in erster Linie das von »Iterated Systems« entwickelte, fraktal arbeitende Kompressionsverfahren zur Verfügung. Als Plug-In integriert es sich in die Öffnen- und Speichern-Als-Dialoge von Adobe Photoshop und unterstützt sowohl die Formate FIF als auch STN. In zweiter Linie ist es ein Skalierungs-und Clippingwerkzeug, denn beim Öffnen des speziellen Dateiformats namens STiNG (Endung .STN) lassen sich Bildausschnitt, gewünschte Auflösung und Bildgröße festlegen. Genuine Fractals ermöglicht es, unabhängig von der Auflösung Bilder beliebiger Größe und Ausdrucke ohne Qualitätsverlust zu erstellen. Bei der Vergrößerung der Auflösung eines Bildes müssen neue Pixel erzeugt werden. Die verwendete Skalierungsmethode bestimmt die Farbwerte dieser neuen Pixel. Die herkömmliche bikubische Interpolation beachtet die Werte umliegender Pixel und generiert angepasste Farbtonwerte. Der von Genuine Fractals verwendete Algorithmus arbeitet anders. Er analysiert ständig abnehmende Größen von Pixelblöcken im Bild und sucht nach sich wiederholenden Mustern unterschiedlicher Größe. Diese als Fraktale bekannten Muster können überall gefunden werden. Zum Beispiel hat ein Fluss-System, das vom Weltraum aus gesehen wird, die gleiche Form wie die Adern in einem Blatt. Beides sind fraktale Muster unterschiedlicher Größe. Diese Technik erlaubt es, Bilder auf bis zu 700% zu vergrößern, ohne dass ein Verlust an Schärfe damit einhergeht. Bei Verwendung von Genuine Fractals erhält man ein neues Bild, das weit mehr dem Original gleicht als eine Vergrösserung im PSD-Format (PhotoShop Document). Auch Microsoft Encarta benutzt das Dateiformat FIF. Das Prinzip der fraktalen Bildkompression
Vergleich mit anderen Bildformaten
Fraktale GrafikformateDas Grafikformat FIF (Fractal Image Format) ist ein von »Iterated Systems Inc.« entwickeltes Grafikformat, welches auf fraktaler Bildkompression beruht und ein Konkurrenzprodukt gegenüber JPEG darstellen sollte. Trotz einiger Vorteile wie erheblich besserer Skalierbarkeit und etwas höherer Qualität bei gleicher Dateigröße ist das Format gescheitert, da weder Netscape noch Microsoft bereit waren, das Format in ihren Browser zu implementieren, Plug-Ins nur für die Win32-Plattform verfügbar waren und Dateien in diesem Format anfangs nur mit einem relativ teuren Tool der Firma »Iterated Systems« zu bearbeiten waren. Dennoch sind heute viele Grafikprogramme in der Lage, FIF-Grafiken zu dekodieren. Das Plug-In zur Anzeige mit Netscape oder dem Internet-Explorer ist heute jedoch nicht mehr offiziell erhältlich, nur noch auf den FTP-Servern einiger Universitäten ist die letzte Version 1.6 des Fractal Viewer Plug-In zu finden. Das Grafikformat STiNG (Erweiterung .STN) erlaubt es, ohne Qualitätsverlust die Dateigröße von Bildern erheblich zu verringern. Wenn sich die Größe und die Auflösung eines Bildes für das groß zu druckende Format erhöht, erhöht sich auch die Größe einer Datei. Das kann beim Archivieren zahlreicher derartiger Bilder problematisch werden. Das STiNG-Format löst dieses Problem, indem es die Datei verlustfrei mit Wavelet-Kompression speichert. Ein Zahlenbeispiel: Wird ein Originalbild von 617 KB auf 600% vergrößert, benötigt es als PhotoShop-Dokument (PSD-Format) 46,8 MB Speicherplatz, als verlustfreie STN-Datei nur 15,9 MB. Wenn die Datei mit hohem Kompressionsgrad gespeichert wird, werden gar nur 2,9 MB benötigt, eine Einsparung von 94% gegenüber dem PSD-Format. |
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Hinweise und Kritik |